Mittwoch, 15. Februar 2012

Eine rauschende Geburtstagsparty

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Am 8.2. hatte Elena Geburtstag. Da wir uns morgens noch in Karwar befanden, bekam sie dort einen kleinen, aber feinen, Geburtstagstisch: Torte, Girlanden, Karten, Kerzen und Geschenke. Nachdem sie unter den Mitarbeitern, wie es in Indien üblich ist, Süßigkeiten verteilt hatte, fuhren wir mit dem Bus nach Joida. DSC_6814

Wir hatten uns überlegt an dem Tag keinen normalen Unterricht zu machen, sondern die Klassen in eine kleine Geburtstagsparty mit typisch deutschen Spielen zu verwandeln: Topfschlagen, Apfelschnappen, Luftballontanzen und Masken basteln standen auf dem Programm.

Da am Wochenende ein großes Kirchenfest stattfinden sollte und die meisten unserer Collegestudents Chorprobe hatten, fiel ihr Unterricht aus. Deshalb war das Highlight die Highschoolstudents, für die wir nun eine ganze Stunde mehr zur Verfügung hatten. Sie brachten Elena ein großes Stück Torte mit, mit dem wir uns typisch indisch alle gegenseitig fütterten. Außerdem bekam Elena Schokolade. Eine Kerze und das Geburtstagsständchen fehlten natürlich auch nicht. 

Die Geburtstagsspiele kamen super an und die Stunde endete mit wildem Tanzen.

Topfschlagen      P1030146 P1030160  Apfelschnappen

LuftballontanzenP1030177P1030206Geburtstagsküsschen

                          P1030196 P1030207Die Feiergesellschaft

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Sonntag, 12. Februar 2012

Eine Übernachtung

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Vom 9. auf den 10. Januar hatten wir die einmalige Chance eine Nacht in einem der abgelegenen Dörfer, in denen KRWCDS arbeitet, zu verbringen.

Von Joida bis in das Dorf waren es ungefähr 25 km. Trotz der relativ kurzen Distanz brauchten wir ungefähr 1 1/2 Stunden bis wir das Dorf erreichten, da die Straße so schlecht ausgebaut war und man nur sehr langsam voran kam. Während der Regenzeit, so erklärte uns ein Mitarbeiter der Organisation, kann es passieren, dass die Dorfbewohner wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten sind.DSC_6788

Das Dorf lag mitten im Wald, umgeben von Reisfeldern und war wunderbar ruhig und sehr ordentlich. Nachdem wir einen schon fertig gestellten Staudamm besichtigt hatten und mit den Dorfbewohnern Tee getrunken hatten, fuhren wir mit Jeep aus dem Dorf heraus. Es war schon dunkel. Mitten in einem vom Vollmond beleuchteten Reisfeld stand ein kleines Häuschen, vor dem ein Feuer flackerte. Wir wurden herzlich von dem Hausherrn empfangen und ließen uns an dem Feuer nieder. Mit Sonnenuntergang war es bitterlich kalt geworden und das Feuer war die einzige Wärmequelle der Menschen. Es gab keine Elektrizität, einzig eine kleine Solarlampe sorgte für etwas Licht. Auch fließendes Wasser oder Wassertanks waren nicht vorhanden. Am Haus vorbei führte ein Bach, aus dem das Wasser geschöpft wurde. Wer auf Toilette musste ging ein paar Minuten zu einem nahe gelegenen Fluss. Das Haus bestand aus zwei kleinen Räumen, wurde aber von sechs Leuten bewohnt. Mitten auf dem Reisfeld hatten sie sich zusätzlich noch ein Dach auf ein paar Stelzen gebaut, unter dem sie kochen und auch schlafen konnten. Wir bekamen ein leckeres Abendessen und legten uns dann in dem kleineren der zwei Räume schlafen. Wir schliefen auf einer Matte und bekamen Decken. P1020705Und obwohl wir auch noch unsere Fleecepullis trugen und neben uns auf dem Boden ein Feuer prasselte froren wir erbärmlich. Wie hielten die Menschen das draußen auf dem Reisfeld aus? Die Kinder? Die Nacht war erfüllt von fremden Geräuschen. Statt dem üblichen Hundegebell, dem gelegentlichen Kindergeschrei und den Motorengeräuschen, hörten wir quieken aus dem Wald, das Trippeln von Ratten oder Mäusen, das Rauschen der Bäume.

Am nächsten Morgen aßen wir noch ein leckeres Frühstück mit der Familie auf dem Reisfeld und fuhren dann wieder durch den Dschungel zurück nach Joida.

 P1020750 P1020755Eine kalte Nacht.

P1020713   P1020771Morgendlicher Toilettengang.

  P1020783 Frühstücken.